Lalibela wird von Rebellen befreit

Äthiopische Regierungstruppen und ihre regionalen Verbündeten haben die Stadt Lalibela, die zum Weltkulturerbe der Vereinten Nationen gehört, von den Rebellen aus Tigray zurückerobert.

Kräfte, die mit der Volksbefreiungsfront von Tigray verbündet sind, hatten Anfang August die Kontrolle über die Stadt in der Region Amhara übernommen.

«Die historische Stadt Lalibela ist befreit und von der TPLF-Besatzung befreit worden», teilte das Büro von Premierminister Abiy Ahmed letzte Woche mit.

Lalibela beherbergt uralte in Felsen gehauene Kirchen und ist eine heilige Stätte für Millionen äthiopisch-orthodoxer Christen.

Premierminister Abiy in der Frontline

Die gemeldeten Erfolge in Amhara folgen auf Meldungen vom Wochenende, wonach die Regierungstruppen die Stadt Chifra in der Region Afar zurückerobert haben, nachdem Abiy die Hauptstadt Addis Abeba verlassen hatte, um die Kämpfe von der Front aus zu leiten. Die militärischen Erfolge in Afar und Amhara sind ein schwerer Schlag für die tigrayanischen Kräfte, die damit gedroht hatten, entweder weiter nach Süden durch Amhara vorzustoßen und auf die Hauptstadt zu marschieren oder nach Osten vorzudringen und eine Straße zu bedrohen, die das Binnenland Äthiopien mit dem wichtigsten Hafen der Region in Dschibuti verbindet.

Der seit einem Jahr andauernde Konflikt zwischen der Bundesregierung und der Führung der nördlichen Region Tigray hat Tausende von Zivilisten getötet, Millionen zur Flucht gezwungen und mehr als 9 Millionen Menschen von Nahrungsmittelhilfe abhängig gemacht.

Ein Bewohner des Dorfes Gragne Amba, 25 km (15 Meilen) südwestlich von Lalibela, sagte, dass die tigrayanischen Streitkräfte das Dorf am Dienstag verlassen hätten. Die abziehenden Soldaten seien kampflos abgezogen, bevor die Spezialeinheiten der Amhara eintrafen, um den Bewohnern Sicherheit und Schutz zu gewähren.

Berichten aus Lalibela zufolge sind die TPLF-Kräfte auch dort abgezogen. Die Einwohner riefen an, um ihre Verwandten, die aus der Stadt geflohen waren, zu informieren, dass die Stadt frei sei. Obwohl das Telefonnetz in der Stadt zusammengebrochen ist, konnten sie sich in ein Gebiet in der Nähe des Flughafens begeben, das Handyempfang hatte.

Dan Amolo