Dezember 2021: Äthiopien / Lalibela: Die alte, heilige Schrift hat sich erfüllt

Wir feiern: Die alte, heilige Schrift hat sich erfüllt in Lalibela, unserem Jerusalem

Das Buch Baruch im Ersten Testament Kapitel 5:1-9

In den vergangenen vier Monaten war mein Lalibela, das zweite Jerusalem, von der Rebellengruppe TPLF besetzt. Trotz dieser unglücklichen Situation wartete das Volk auf die Erfüllung der Schrift Gottes, wie sie im Buch Baruch vor 2600 Jahren geschrieben steht. Und nun, in unserer Generation, ist das Wunder mit bloßem Auge zu erkennen.

  

Wir alle jubeln deshalb und singen: «Halleluja! Halleluja! Gottes Gnade für immer und ewig.» Wir knien alle nieder und beten den allmächtigen Gott an, der auf dem Thron sitzt! Ja, wir schreien: «Amen, Halleluja!»  Wir alle wiederholen: «Lobt unseren Gott, alle seine Diener, ihr, die ihr ihn fürchtet, ihr Großen und Kleinen!»

Betrachten wir jetzt den Kontext der Lesung aus dem Buch Baruch, Kapitel 5,1-9

«Zieh das Gewand deines Kummers und deiner Traurigkeit aus, Jerusalem, und zieh für immer die Schönheit der Herrlichkeit Gottes an. Zieh den Mantel der göttlichen Gerechtigkeit an; setze die Krone der Herrlichkeit des Ewigen auf dein Haupt! Denn Gott will, dass dein Glanz die ganze Welt unter dem Himmel erstrahlen lässt. Gott gibt dir einen Namen für immer:  Friede der Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht.»

Oh, mein Lalibela, das zweite Jerusalem, lege dein ganzes Unglück ab, deinen Kummer, schweigend deine Katastrophe. Zieh deine ewige Schönheit, deine in Fels gehauenen Kirchen wieder an dich und komm zurück. Gott selber schenke dir durch St. Lalibela eine ewige, unzerstörbare, in Fels gehauene Kirche. Sei unser Gott, der auf dem Thron saß und versprich für immer darauf zu achten bis zum Jüngsten Tag. Setze die Krone der Herrlichkeit und der Ehre auf dein Haupt mit all  der Gnade, denn dein Gott, Jerusalem, erhellt sein ewiges Licht in seinem Licht. Lobt euren Gott, ihr alle, die ihr seine Diener seid, ihr alle, die ihr ihn verehrt, ihr Großen und Kleinen! Eure Gabe sind die in Fels gehauenen Kirchen. Der Ort, der König haben einen sehr speziellen Namen Lal…Yibela (essen…Honig/Biene). Die Bienen (die Engel) umgaben den Säugling bald nach seiner Geburt. Gott selbst sandte die Engel, um ihn, den Wehrlosen,  zu beschützen und aufzuziehen.

«Erhebe dich, Jerusalem, und steige auf! Schau nach Osten und sieh deine Kinder: Vom Untergang der Sonne bis zum Aufgang hat das Wort des Heiligen sie versammelt. Sie sind glücklich, dass Gott an sie gedacht hat.»

Mein Lalibela, das zweite Jerusalem erhebe sich und stehe auf. Sieh, deine Kinder sind vertrieben worden und leiden unter diesem viermonatigen Krieg, den die Invasoren vom Untergang der Sonne bis zu ihrem Aufgang geführt haben. Das Wort des Heiligen hat die Menschen zusammengeführt. Preist euren Gott!Alle mögen glücklich sein, dass Gott an sie gedacht hat.

«Denn zu Fuß sind sie von euch fortgegangen, von Feinden vertrieben; aber Gott bringt sie heim zu euch, geehrt wie in einer königlichen Sänfte. Denn Gott hat es befohlen: Alle hohen Berge und die ewigen Hügel sollen sich senken und die Täler sollen sich zu ebener Erde werden, damit Israel sicher unter der Herrlichkeit Gottes gehen kann. Wälder und duftende Bäume aller Art beschatten Israel auf Gottes Geheiß.»

Mein Lalibela, mein Jerusalem, sammelt seine Kinder, die vertrieben und gefangen genommen wurden, zu Fuß sind sie aufgebrochen, von Feinden vertrieben. Jetzt kehren sie zurück mit Gottes Gnade und weinen, indem sie ihren Boden betreten, das Land des Heiligen Lalibela, des Heiligen Naakutoleab, des Heiligen Gebre-Mariam und des Heiligen Yimrhane Christos, dieser vier, die in Lasta Lalibela verehrt werden.  Sie haben unsere Feinde wie einen Nebel zerstreuen lassen. Durch ihre Wunder verlieren die Besatzer ihre Macht. Was aus dem Mund Gottes kommt ist wie ein scharfes Schwert, mit dem er die Feinde zunichte macht. Er, Gott,  wird mit einem eisernen Zepter regieren und  die Rebellen aus der Heiligen Stadt, meinem Lalibela, ohne jede Zerstörung vertreiben bei der Ankunft  der äthiopischen Streitkräfte.

«Halleluja! Der Name Gottes erhebt sich für immer und ewig. Denn Gott bringt Israel heim in Freude, in das Licht seiner Herrlichkeit; Barmherzigkeit und Gerechtigkeit kommen von ihm.»

Unser Jerusalem endlich, ja, Gott bringt uns heim in Freude, in  seine Herrlichkeit, alle Gaben und Wahrheiten kommen von Gott, verehrt von unseren Heiligen Lalibela, Naakutoleab, Gebre-Mariam und Yimrhane

Getachew Sale

Nota bene: dieser biblische Text des Propheten Baruch  aus dem 1. Testament wird in der westlichen Kirche am 2. Adventssonntag vorgetragen, sehr zeitnah zum Geschehen in Lalibela. 

 

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