April 2020: Uganda / Kasese: Gemeinschaftsinitiativen

Gemeinschaftsinitiativen: Fischteiche und Baumpflanzungen

Thomas Kenja ist seit über zehn Jahren der PBF-Verantwortliche in Uganda. Er arbeitet mit der lokalen Bevölkerung in Westuganda, in der Stadt Kasese. Die Stadt hat gegen 80’000 Einwohner  und ist Haupt- und Verwaltungsort des gleichnamigen Distrikts.  Der Ort liegt am Ostrand des Ruwenzori-Gebirges und am Nordwestrand des Queen-Elizabeth-Nationalparks.  Dort ist PBF  seit über einem Jahrzehnt auf dem Gebiet von Ernährung, Bildung und Umwelt tätig.  Peter Bachmann und später Beatrice Gill haben den Ort in früheren Jahren besucht.

In diesem Gebiet wohnen meist sehr arme Menschen in grossen Familien. Ihre Ernährung und v. a. Unterernährung sind für den Sozialarbeiter  und Umweltexperten Thomas enorme Probleme. Die Männer und viele junge, von Energie geladene Leute  ziehen weg vom Land in die Städte mit der Hoffnung, Arbeit und Verdienst zu finden. Am Ort bleiben Frauen und Mädchen zurück. Diese Situation beeinträchtigt die landwirtschaftliche Produktion.  Es stellen sich auf anderen Gebieten weitere Probleme  wie etwa der Mangel an allgemeinen Gesundheits- und sanitären Einrichtungen oder beim Strassenbau etc.

Seit alter Tradition hat im Bezirk Kasese die Fischzucht grosse  Bedeutung. Seit Generationen verlassen sich die Bewohner darauf auf diesem Weg lebenswichtige Proteine zu erhalten. Leider hat sich dies in den vergangenen Jahren verändert. Die Rechte auf Fischfang in den nahen Seen wurde an fremde Investoren für ihren Export verkauft (auf unserer Webseite wurde darüber berichtet).

Die Regierung schützt diese chinesischen Handelsgesellschaften. Den Einwohnern ist Fischfang in den eigenen Seen untersagt.  Wer sich nicht daran hält, also illegal fischt, riskiert,  vom Militär oder anderen staatlichen Sicherheitskräften erschossen zu werden.

Fische aus den Seen werden noch immer auf den Märkten angeboten. Doch die Preise dafür sind sehr hoch. Nur reiche Leute können sich diesen Fisch leisten. Armen Einheimischen werden die Gräte aus den Fischfabriken zum Kauf überlassen, die Filets werden verarbeitet für den Export.

Es wurde festgestellt, dass die Chemikalien und Salze, die für die Festigung der Knochen eingesetzt werden zu Krebserkrankungen   führen. Hunderte unserer eigenen Bevölkerung sind daran gestorben. Unsere Kinder leiden an chronischer Unterernährung, Wachstumsstörungen. Ungenügende schulische Leistungen sind die Folge.

In Zusammenarbeit mit PBF wurde die gesamte Community von Thomas Kenja mobilisiert, für diese Probleme aus eigener Kraft eine Lösung zu finden. So entstand das Fischteich-Projekt mit 200 Familienhaushalten. Ein Fischteich wird gebaut. Fische werden nicht nur für den Eigenverbrauch gezüchtet , sondern auch für den weiteren Verkauf auf dem Markt. Damit kann ein bescheidener Verdienst zusätzlich gewonnen werden. Seit unserem letzten Bericht hat sich sich dies bewährt.

Zusammen mit der örtlichen Verwaltung bilden wir unsere Leute aus im Bau von Teichen. Diese Zusammenarbeit mit den Behörden ist sehr wichtig, um sicher zu stellen, dass diese Initiative  «von unten» für die Bevölkerung auch in Zukunft bestehen bleibt.

Schon nach sechs Wochen nach dem Einsetzen der noch ganz kleinen Fischchen sind diese zu grossen Fischen herangewachsen. Die Familien versammelten sich um über den Fortschritt ihres Projektes sich gegenseitig zu informieren, die Erfahrungen auszutauschen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Über die gute Fischernte freuten sich die Menschen und wurden ermutigt, ihr Fischprojekt auszubauen und weiterzuführen.

Dazu kommt, dass am 21. März, dem Internationalen Tag des Waldes,  unsere Leute Baumsetzlinge pflanzten – in Zusammenarbeit mit der Primarschule St. Francis. Schülerinnen und Schüler nahmen auch Setzlinge mit nach Hause. Dieses Projekt wird jetzt auch auf andere Schulen  ausgeweitet. Thomas gründet  Schülerclubs, leitet sie als Fachmann an und sensibilisiert sie für den Erhalt der Umwelt.

 

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