Artemisia annua Tee – eine Revolution in der Geschichte der Tropenmedizin
Schon vor zehn Jahre habe ich in Lalibela mit Abebe Wondater, dem Apotheker zusammen gearbeitet. Er hat sich sehr für Artemisia Annua (A3) interessiert und auch selber angebaut. Abebe hat einen „grünen Daumen“ und die Pflanzen gedeihen bei ihm. Er weiss Bescheid über die Vermehrung, die Anwendung und Dosierung der Pflanze. Somit ist Abebe der Fachmann für Artemisia.
Im Januar hat uns Abebe auf der Reise in den Süden begleitet. Das war deshalb sinnvoll, weil ich für verschiedene Bekannte Artemisia-Samen mitgebracht habe. Mit grosser Sachkenntnis und Erfahrung hat Abebe wertvolle Erklärungen den Interessierten mitgeteilt. Er will sich auch in Zukunft um die Keimlinge kümmern und die Menschen vor Ort anleiten, wie die Pflanzen pikiert und ins Freiland gesetzt werden müssen. Er wird persönlich aufzeigen wie man Stecklinge macht, d.h. wie die Pflanze korrekt vermehrt wird, so dass der Artemisingehalt konstant bleibt. Er wird auch mit den Leuten vor Ort ernten, ihnen zeigen, wie die Pflanzen korrekt getrocknet werden und welche Teile als Medizin gebraucht werden können.
Auch die Aufbewahrung ist wichtig wie auch das Fachwissen über den Einsatz von Artemisia Annua als Medizin. Neben der bekanntesten Anwendung bei Malaria wird Artemisia auch bei Hämorrhoiden, Erkältungen, Fieber, chronischen Darmbeschwerden, Bilharziose, zur Unterstützung von AIDS Patienten, Bronchitis, Candida, Tumoren, Arthritis, Fibro-Myelose und Epilepsie gebraucht. Auch in der Veterinärmedizin wird Artemisia bei bakteriellen Darminfektionen eingesetzt. Ausserliche Anwendungen bei Hautproblemen, Fusspilz, Hämorrhoiden, Ekzemen, bei Krätze und Augeninfektionen.
An seinem Wohnort, Kombolcha, pflegt Abebe Wondater 160 Pflanzen. Sie bilden die Basis für sein Einkommen.
Die Stiftung finanziert ihm zukünftig die Reisen in den Süden. Aus meiner Erfahrung brauchen wir einen Fachmann, damit das Artemisiaprojekt Erfolg hat.
Beatrice Gill