August 2023: Äthiopien / Lalibela: PBF geht zu den Armen

PBF geht zu den Armen, die nicht wissen, dass die Stiftung ihnen helfen kann

Die heute 28-jährige Mekdes Melash wurde als 12-jähriges Mädchen mit einem armen Mitarbeiter der Kirchgemeinde verlobt und später verheiratet. Die Ehe war zunächst gut. Vor fünf Jahren brachte sie ihre erste Tochter zur Welt und im Dezember 2021 wurde sie mithilfe eines Kaiserschnitts im Lalibela-Krankenhaus von drei Töchtern entbunden. Lalibela war damals von den Soldaten des TPLF-Militärregimes besetzt. Mekdes hatte das Glück, in der Pflegestation einen Platz zu bekommen. Die Probleme kamen später. Nach der Geburt der Drillinge war ihr Mann unzufrieden und reichte die Scheidung ein. Verzweifelt wandte sich die verlassene Mekdes ans Gericht, denn sie brauchte dringend Hilfe für ihre drei Kinder. Doch ihr Ex-Mann verdiente kein Geld und konnte oder wollte sie nicht unterstützen. Die lokalen Behörden bewilligten ihr eine Unterstützung, auf die bedürftige Menschen in Lalibela Anspruch haben. Damit konnten sie und ihre Kinder gerade knapp überleben, allerdings nicht das dritte ihrer Drillingsmädchen. Es starb, weil Mekdes zu wenig Milch hatte. Um nicht auch noch die beiden anderen Töchter zu verlieren, war sie gezwungen, andere Menschen um Hilfe zu bitten. Diese Angst und ihre bittere Armut belasteten sie über alle Massen.

Viele Menschen melden sich im Büro der Peter Bachmann Stiftung, um Hilfe zu bekommen. Leider wusste Mekdes nichts von dieser Möglichkeit, wohl auch darum, weil sie weder lesen noch schreiben kann. PBF hilft aber nicht nur denen, die wissen, wo sich ihr Büro befindet, sondern möglichst allen, die Hilfe dringend nötig haben. Der leitender Mitarbeiter der Zweigstelle der PBF Lalibela, Abebe Zewdu besucht regelmässig die Wohnquartiere der Ärmsten von Lalibela, um ihnen eine staatliche Krankenversicherung zu vermitteln. Bei dieser Gelegenheit hat er auch Mekdes und ihre weinenden Kinder kennen gelernt – ein trauriges Beispiel dafür, wie elend es vielen Menschen in Lalibela und ganz Äthiopien geht, die unschuldig in Not und absoluter Armut leben. Sie selbst leidet aufgrund lebenslanger Unterernährung an einer Wachstumsstörung, ebenso wie ihre Kinder, wenn sie nicht besser ernährt werden können. Die kleine Familie wohnt in einem schmutzigen, engen Raum, in dem man kaum richtig schlafen kann und wo es keine Decken gibt, um sich zu wärmen. Die beiden Töchter, die überlebt haben, saugen gleichzeitig an beiden Brüsten und weinen, wenn keine Milch mehr kommt.

Umgehend hat Abebe Zewdu Peter Bachmann über die unhaltbare Situation von Mekdes und ihren Kindern informiert – und bekam von ihm grünes Licht, ihr unverzüglich zu helfen. Die Gesundheits- und Ernährungsexperten von PBF klärten daraufhin ab, welche Form der Unterstützung für Mekdes die richtige ist. Sie beschlossen, ihr für 740 Dollar eine Kuh zu kaufen, die entweder trächtig war oder bereits Milch gab, sowie auch einige Hühner. Das Halten dieser Nutztiere ist für eine alleinstehende Mutter gut möglich und leicht zu bewältigen. Sie liefern Nahrung für sie und ihre Kinder, und was sie nicht brauchen, kann Mekdes verkaufen und damit ein kleines Einkommen erzielen.

Von den lokalen Behörden hat Mekdes ausserdem ein Stück Land bekommen, damit sie darauf ein kleines Haus mit einem Stall für die Kuh und die Hühner bauen kann, finanziert von PBF mit 1100 Dollar.

Abebe Zewdew

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