Januar 2021: Jahresbericht 2020 von Dan Amolo

Jahresbericht 2020

 Einleitung

Liebe Freunde der PBF
Es ist für mich eine große Freude, Euch/Ihnen über unsere Erfahrungen, Herausforderungen und Fort­schritte zu berichten. Seit unseren bescheidenen Anfängen 1994 verstehen wir unsere Aufgabe darin, gesellschaftliche Randgruppen zu befähigen, Ursachen von Armut, Entbehrung, Ausbeutung und Miss­brauch zu bekämpfen. Diese behindern die Wahrnehmung bürgerlicher und menschlicher Rechte und verletzen die Menschenwürde. Vor allem bei den Menschen in abgelegenen Dörfern erkennen wir immer wieder Ansätze für Veränderungen. Diese nehmen konkrete Gestalt an, vor allem, wenn unsere Verant­wortlichen vor Ort ihre Aufgaben mit neuem Elan angehen.

Die bekannten Probleme des Klimawandels, der Wasserarmut, der Sauberkeit des Wassers, der Trockenheit und der Naturkatastrophen nehmen zu. Nahrungs­mittelknappheit und Hunger bleiben eine ernsthafte Bedrohung für die Menschen, die schon jetzt in Armut leben. In diesem Kontext der ungleichen Verteilung von Chancen stehen wir in engem Kontakt zu direkt betroffenen Menschen. Sie sollen ermutigt und befä­higt werden, ihre Rechte, Chancen und Fähigkeiten auch wirksam wahrzunehmen.

 Schwerpunkte

Wir unterstützen und beraten Einzelne nur punktuell. Schwerpunkt sind vielmehr Gemeinschaftsprojekte in Äthiopien, Kenia, Uganda, Benin, Gambia, Senegal, Südsudan und Sri Lanka. Solche wurden weitergeführt oder neu verwirklicht. 2020 haben sie markant zugenommen, vor allem zugunsten von Jugendlichen und Frauen.

Konkret geht es um den Zugang zu sauberem Wasser, Hygiene, Abwasser­entsorgung, Bildung, Respekt, Anerkennung für Frauen und Mädchen, Schutz und Pflege für Senioren, Kranke und Menschen mit Behin­derungen, Beteiligung an der Gemeinschaft, Gesundheitsvorsorge, Umweltschutz, Mikro-Finanzierung, Landbebauung und Pflanzenzucht, Ernährungssicherheit.

Wichtig ist uns der ganzheitliche Ansatz:
Unsere Vorgehensweise ist immer an die lokalen Herausforderungen und kulturellen Möglichkeiten ange­passt. Dazu gehören bei PBF drei grundlegende Leitlinien:

  • Frauen sind Schlüsselpersonen für Veränderungen.
  • Einsatz von communities für eigenverantwortliches Handeln.
  • Förderung von wirkungsvollen Verbindungen mit lokalen Behörden.
Wirksamkeit und Erfolg

Im Jahr 2020 haben wir zum Beispiel ein Projekt «Bee and Tree – laudato si -Project» zur Aufrechterhaltung und Nutzung lokaler Ressourcen in Äthiopien, Kenia und Uganda gefördert, um das ökologische Gleich­gewicht zu stärken und einen nachhaltigen Lebensunterhalt durch Imkerei und Baumpflanzung zu bewir­ken.

Über solche Fortschritte liesse sich nicht berichten, wäre da nicht die unermüdliche Unterstützung durch Freunde, Spenderinnen und Spender. Im Rahmen unserer Stiftung PBF tragen jedes Jahr mitfühlende, enga­gierte Menschen sehr viel bei zur positiven Veränderung an ganz konkreten Orten mit ganz konkreten Schri­t­­ten. Deshalb benützen wir hier die Gelegenheit, dafür herzlich zu danken.

 2020 war ein besonderes Jahr für PBF. Wir feierten das Silberjubiläum der Stiftung mit zwei Dankgottes­diensten in Kloten und Wallisellen. Diese Jubiläen als Anlässe des Dankes («Nach rückwärts bewertet – nach vorne gelebt») bleiben bedeutsam für unsere Arbeit. Denn trotz der Auswirkungen der weltweiten Corona Pandemie durfte die PBF ein sehr gutes Jahr verzeichnen, auch in finanzieller Hinsicht, dank unse­rem Spenderkreis und dem sparsam überlegten Einsatz der Mittel vor Ort.

Nun, mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Gründung durch Peter Bachmann, würdigen wir mit Energie, Leidenschaft und Wertschätzung sowohl unsere Geldgeber als auch die Begünstigten vor Ort. Auch 2020 hat die Stiftung mutig und strategisch daran gearbeitet, den Blickwinkel und die Perspektive ihrer Einstel­lung zur Wohltätigkeit kritisch zu schärfen. Hauptbegünstigte unserer Projekte sind die Ärmsten der Armen, Hauptfokus ist die Nachhaltigkeit der Hilfe.

Wann und wo immer möglich konzentrieren wir unser Engagement eher auf schwer zugängliche Orte auf dem Land oder am Rand der städtischen Zentren. Wenn wir ein Gebiet und die ansässigen Menschen durch unsere Vertrauensleute vor Ort in oft täglichem Kontakt gut kennenlernen, ist eine langfristige Hilfe gut investiert.

Wenn wir ein Projekt finanzieren, arbeiten wir mit sorgfältig ausgewählten lokalen Experten zusammen. Sie verfügen über eine gemeinschaftsorientierte, kulturelle Kompetenz, gute Berichterstattung und ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit.

Highlights 2020

Projektleiter:
Dan Amolo (Freiburg i. B.)  ist neu verantwortlicher Projektleiter bei PBF.

Äthiopien:

  • Kommunale Gesundheitsversorgung für alte, kranke und behinderte Menschen in Lalibela. Überprüfung unserer Liste von Armen, die wir z.T. seit vielen Jahren monatlich unterstützen.
  • Überblick und präzisere Kenntnis über unsere Studierenden.
    Mohamed Mushaga in Addis Abeba ist neuer Koordinator für die Studenten in Äthiopien.
  • Neues Ausbildungszentrum zum Bienen- und Baumprojekt in Lalibela. Jugendliche, Bauern, Arbeitslose erhalten dort eine Anleitung zur Imkerei und Baumpflanzung. Wir haben dieses Projekt auch auf den Süden von Äthiopien ausgedehnt. Für die Koordination ist Abebe Zewdu aus Lalibela zuständig.
  • Eine Grundschule im abgelegenen Bilbala/Lalibela erhält Tische und Stühle.
  • Die Emanuel-Klinik in der abgelegenen Klinik in Gashena wird mit einem weiteren Brunnen, einem Fahrzeug und einem Generator ausgestattet.

Kenia:

  • Die bisherigen Projekte werden ausgebaut: die Unterstützung von Schülern und Studenten, Hygienemassnahmen/Damenbinden für Mädchen im Teenageralter im Mega-Elendsquartier Mathare in Nairobi, Schulspeisung und Sport.
  • Nach dem Kauf eines Grundstücks ausserhalb von Nairobi entsteht im Januar 2021 eine Schule aus Containern. Die Kinder werden aus Mathare in einem von PBF erworbenen Schulbus zum Unterricht gefahren.
  • Die medizinische Versorgung wird regelmässig am Wochenende von einem professionellen Team wahrgenommen.
  • Mit dem Bienen- und Baumprojekt wurde auch in Kitui und Mbuye

In Westuganda, im Bezirk Kasese, konnten die bestehenden Projekte wie etwa Fischzucht erweitert werden. Auch das Bee and Tree -Projekt liess sich in diesem Gebiet aufbauen.

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Der Stiftungsrat: Dr. Peter Bachmann, Präsident; Thomas Aepli, Webmaster; Elisabeth Weber; Dr. Luigi Pedrocchi; Vic Eugster

Weitere Mitarbeitende: Dr. Thomas Sutter, Stiftungssekretär; Roland Fürst, Buchhaltung; Dubler Treuhand, Revision; Prof. Dr. Hans Peter Hutter, Consultant

 Bericht: Dan Amolo, MA, European Social Work, Freiburg i. B.

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