PBF – ein blühendes Feld. Erinnerungen an die Anfänge von Mitgründer Michele Pedrocchi
30 Jahre Sozialwerke Stiftung Peter Bachmann – Ein Meilenstein der Menschlichkeit
Eigentlich wollte ich Texte aus den Anfangszeiten der Stiftung wieder durchstöbern, um meine Erinnerungen aufzufrischen. Doch diese habe ich nur auf Floppy-Disks gespeichert und wer kann schon solche noch lesen? So viel Zeit ist also seit den Anfängen der Stiftung vergangen, vieles hat sich in dieser Zeit verändert und entwickelt. Die 30 Jahre PBF, die wir dieses Jahr feiern, sind tatsächlich eine ganze Menge.
Lernen und Weiterentwickeln
Die Anfangszeiten der Stiftung waren von viel Idealismus geprägt. Es gab wichtige Eckpunkte: Die auf Peter’s Reisen entstandenen Eindrücke und Bekanntschaften in den Zielländern; das Bedürfnis, Menschen ohne Stimme zu helfen; das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe und der gegenseitigen Stütze in der Gemeinschaft; sowie Peter’s Netzwerk in der Schweiz, das als Spendergemeinde aktiviert werden konnte.
Trotzdem waren wir keine Profis in Entwicklungsprojekten und die meisten von uns brachten, sei es über den Stiftungsrat oder als freiwillige Helfer, Erfahrungen aus anderen Kontexten mit.
Die Beständigkeit der Stiftung und der Leistungsausweis über die vielen Jahre gaben dem Konzept recht. Und sie sind das Resultat der Lern- und Anpassungsfähigkeit aller Beteiligten.
Zufällig – oder doch nicht?
Aufgrund oft zufälliger, persönlicher Bekanntschaften von Peter wurden immer wieder konkrete, individuelle Geschichten aufgenommen, erweitert und zu einer sich gegenseitig stützenden Gemeinschaft verdichtet. Betrachtet man den Einzelfall, dann mag diese Zufälligkeit Zweifel aufkommen lassen: Man wünschte sich vielleicht eine systematischere Vorgehensweise. Über die Gesamtheit der Projekte gesehen jedoch entstand eine grosse Konsistenz und Konsequenz. Ausserdem entwickelte die Stiftung gerade durch das Zulassen individueller Schicksale als Kristallisationspunkt einen erfrischend persönlichen Stil.
Erfolge und Dankbarkeit
Der Erfolg der Stiftung lässt sich anhand verschiedener Elemente beschreiben: Dank dem von Peter sehr aktiv gepflegten Netzwerk konnte die Sichtbarkeit in der Schweiz und somit der Spendenfluss aufrecht erhalten werden – ja, er wuchs in den Anfangsjahren über jede Erwartung hinaus. Die Spender konnten ausserdem den sinnvollen Einsatz ihrer Geldmittel immer wieder nachvollziehen. Zahlreiche erfolgreich abgeschlossene Projekte und die langfristig mess- und sichtbaren Verbesserungen vor Ort zeugen von der Wirksamkeit der Stiftungsarbeit. Besonders motivierend war natürlich auch die innige Dankbarkeit und Freude, die Peter und die Stiftung von den Empfängern immer wieder zurückbekommen durften.
Ein Gemeinschaftswerk
Die Stiftung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie sehr geringe Kosten für die Administration verursacht. Dies wurde nur dadurch möglich, dass im Laufe der Jahre Peter und viele weitere Menschen in der Schweiz und in den Empfängerländern ihre Zeit ehrenamtlich zur Verfügung gestellt haben. Denn organisatorische, administrative und konzeptionelle Arbeit gab es genug. Es war auch mir eine Freude, die Stiftung mitgründen zu dürfen und sie im ersten Stiftungsrat lange begleiten zu können. Anfangs war mir sicher nicht bewusst, wie sich die Tragweite der Stiftung und die Breite der Unterstützung entwickeln würde.
Peter darf sehr stolz auf dieses blühende Feld sein, und alle, die auch nur einen Blumensamen gesät haben, sollten es mit ihm sein. In Vertretung möchte ich an dieser Stelle auch all jenen danken, deren Namen nirgends erscheinen und die trotzdem sehr zum Erfolg beigetragen haben.
Ein Blick in die Zukunft
Während dieses bedeutende Jubiläum gefeiert wird, steht die Stiftung vor neuen Herausforderungen in einer sich wandelnden Welt. Mit dem Wunsch, das Vermächtnis und die Werte der Stiftung fortzuführen, hoffe ich, dass auch in den kommenden Jahren viele engagierte Menschen die Arbeit unterstützen werden. Es bleibt das Ziel der Stiftung, durch die Kraft der Gemeinschaft weiterhin positive Veränderungen zu bewirken. Jeder Beitrag zählt, und jedes Leben, das berührt wird, ist ein Zeugnis des gemeinsamen Engagements. Herzlichen Dank an alle, die diese Reise möglich gemacht haben.
Mit herzlichen Grüssen,
Michele Pedrocchi