Der berührende Lebensweg von Mohammed Mushaga aus einem Dorf zum Master-Absolventen
Die PBF-Familie feiert den Abschluss unseres Mohammed Mushaga. Er seinen Master-Abschluss in Fremdsprachen und Literatur von der Universität Addis Abeba erworben und wurde dafür am 7. Juli 2024 ausgezeichnet. Seine harte, unermüdliche Arbeit und Entschlossenheit haben sich wirklich bewährt und sind ein inspirierendes Vorbild für andere in unserer Community. Die PBF-Familie ist stolz, diese unglaubliche Leistung mit Mohammed Mushaga feiern zu dürfen. Die Stolpersteine und Hindernisse auf seinem Lebensweg können nur sehr ungenügend beschrieben werden.
Mohammed wurde in der Nähe von Melkite in der südlichen Region Äthiopiens geboren. Er zog nach Dire Dawa, um bei seinem Onkel zu leben. Als Kind erlitt er dort eine schwere Verbrennung durch eine Petroleumlampe. Dieser Unfall hätte ihn hätte töten können. Nach mehreren Operationen wurden ihm beide Arme und Hände amputiert. Dies war der Beginn einer schwerwiegenden, höchst unsicheren Zukunft. In Addis Abeba hat ihn seine Familie verlassen. Er hatte buchstäblich niemanden, keinen Menschen, der sich um ihn kümmern wollte. Nach mehreren höchst problematischen Herausforderungen wurde der sehr schwerbehinderte Moha in eine karitative Einrichtung aufgenommen. Die Kleinen Schwestern aus der Ordensgemeinschaft des Heiligen Charles de Foucault haben ihn in ihrer kleinen Klinik aufgenommen. Dort blieb er, ging von dort aus zur Schule bis er 18 Jahre alt war. Sein Eifer, seine Intelligenz und sein Einsatz für das Lernen sicherte ihm einen Platz an der Universität Addis Abeba, wo er auch sein Grundstudium in Fremdsprachen und Literatur begann. Danach fand er in Addis ein Zimmer, aber der Hausbesitzer warf ihn wegen seiner Behinderung hinaus. Es gab keinen anderen Ausweg für Moha als auf der Strasse zu überleben. Tage und Nächte verbrachte er einsam in dieser Metropole. Dort traf er unseren langjährigen Freund Terfa Dinka. Zusammen mit seiner Frau und Teshome, seinem Helfer, betrieb er seit vielen Jahren mitten in Addis eine von PBF unterstützte Herberge, genannt VDI, für Menschen auf der Strasse, Männer, Frauen, Kinder. Terfa nahm Moha auf ins VDI. Jetzt hatte er wenigstens ein Dach über dem Kopf. Dort verbringt er zunächst seine Zeit mit anderen Menschen. Er geht weiterhin zur Universität. Mohamed schätzt seine neue Umgebung . Dank seinem Literaturstudium trägt er Geschichten vor, liest aus Büchern und vertieft sich in andere Lebensschicksale. Er kann für sich selbst sorgen, seinen Bart rasieren und einen Computer benutzen. Bei einem Besuch von Mesay im VDI trifft Moha auf den Verantwortlichen für unsere Projekte im Team von Lalibela. Nun findet Moha direkt Verbindung zu PBF.
Aus Mitteln von PBF kann er sein Studium bis zum Master finanzieren. PBF ernannte ihn auch zum landesweiten PBF-Studentenkoordinator. Er überweist den monatlichen Unterhalt der Studenten, geht auf ihre Bedürfnisse ein und verfolgt ihren akademischen Status. Entfernt von der Grossstadt wohnt Moha’s Mutter, er nahm wieder Kontrakt auf mit ihr und besucht sie gelegentlich. In diesem Dorf pflegt Moha Avocados, Obst und Gemüse. Dort baute PBF für Moha und seine Mutter eine sichere Unterkunft.
Am 6. Juli 2024 wurde Moha mit akademischen Lorbeeren geehrt. Eine für die meisten unvorstellbare Odyssee fand ihr Ziel. Diese Leistung erfüllte nicht nur Moha’s persönliche Ziele, sondern sie ist auch eine Inspiration für andere, die durch ihr Schicksal benachteiligt sind. Es ist eine große Freude für die PBF-Familie und ihren Geist. Der Spirit von PBF zeigt sich gerade darin, dass Behinderten, Kranken, Randgruppen aller Art, Ärmsten der Armen besondere Aufmerksamkeit und aktive Hilfe entgegengebracht wird.
Terfa Dinka, der Leiter des VDI, hat eine wohl einmalige Feier zusammen mit den Besuchern dieses Zentrums organisioert.
Die Menschen im VDI waren stolz auf Moha’s Leistung und lobten seine Entschlossenheit und harte Arbeit.
Gott segne PBF für die Verwirklichung von Mohas Traum!
Getachew Sale