Hilfe zur Selbsthilfe – vier aktuelle Beispiele in Lalibela
Es sind aktuelle Beispiele für Menschen, die in einem Land wie Äthiopien leben, in einer kleinen ländlichen Stadt wie Lalibela. Dort ist/war der Tourismus die einzige Einnahmequelle für die Menschen. Die Frage des Überlebens war schon immer ein sehr brisantes Problem, gerade wenn es um Tourismus geht. Weltweit geht es um verschiedene Katastrophen, wie Covid 2019, vor allem aber auch um die noch immer an haltenden politischen Unruhen. Seit 2021 bestehen enorme Probleme, die Beispiele könnten leicht erweitert werden.
Aufgrund dieser Abhängigkeit vom Tourismus lebt ein grosser Teil der Bevölkerung hier in akuter Armut, vor allem alte Menschen, junge Arbeitslose, unzählige andere, die nicht mehr in der Lage sind, den täglichen Nahrungsbedarf für sich und ihre Familien zu beschaffen. Inflation, hohe Preise, begrenzte Verfügbarkeit, kein Wohnraum sind ein paar konkrete Hinweise.
PBF war sich schon seit jeher dieser Lebensbedingungen bewusst und sucht als Team auf hilfreichen Wegen Abhilfe zu schaffen, Chancen einzuräumen, trotz der eigenen finanziellen Beschränkungen und Grenzen.
Umfangreich sind die inviduellen Anfragen um Hilfe und täglich kommen neue hinzu. In unserem Team werden diese Anfragen sorgfältig geprüft, es wird nachgefragt an Ort und Stelle, die Nachhaltigkeit ist dabei ein wichtiges Kriterium. Dann wird wiederum gemeinsam entschieden und Projekte ausgewählt und zur Unterstützung empfohlen.
Vor allem werden diejenigen Erwachsenen angesprochen, die ihre konkreten Vorstellungen haben, die Realisierbarkeit eines kleinen Unternehmens, Erfahrungen mitbringen und ein Angebot machen wollen für eine weniger begüterte, arme Kundschaft. Ich berichte hier über vier Beispiele im April 2024:
Mimi Adane:
Sie ist ein Mädchen, das auf dem Land geboren wurde und dort bis zur 8. Klasse die Dorfschule besuchte. Sie kam nach Lalibela, um dort ihre Schulzeit fortzusetzen. Ihre Ausbildung hat sie in der 9. Klasse abbrechen müssen, da ihr Vater starb und sich niemand fand, der den Lebensunterhalt übernehmen wollte. Bis zur Coronakrise arbeitete sie in verschiedenen Restaurants, doch als diese geschlossen werden mussten, eröffnete sie selber ein kleines Strassencafé, schaffte es zu heiraten, brachte ein Kind zur Welt, was zur Aufgabe des Cafés führte. Ihr Mann hat eine Ausbildung zum Reiseleiter absolviert, doch konnte er nie eine Stelle antreten, gibt es doch Hunderte von qualifizierten Touristenführern in Lalibela.
PBF ermöglicht Mini die Eröffnung eines kleinen Ladens mit Waren für den täglichen Bedarf. So hilft sie ihrer Familie und auch der Community.
Eshetu Melkamu:
Er ist 32 Jahre alt. Während seiner ganzen Schulzeit wurde er von PBF unterstützt, vor drei Jahren hat er das 12. Schuljahr abgeschlossen und war bereit für die Universität. Doch verliess er Lalibela, lebte darauf bei seinen Eltern auf dem Land, fand dort aber keine Arbeit. Eshetu gilt als sehr zielbewusster Mensch. Es sei daran erinnert, dass er wie auch andere drei Stunden Fussweg zur Schule und wiederum drei Stunden Rückweg in sein Dorf auf sich genommen hat. Sein Engagement für die Gemeinschaft ist vielversprechend. PBF gibt Eshetu die Gelegenheit einen kleinen Laden zu eröffnen und so seinem entlegenen Dorf und seiner Familie zu helfen.
Assefa Gobeze und seine Geschwister:
Assefa,30, hat die 8. Klasse abgebrochen. Für seine weitere Ausbildung, konnten die Eltern ihm nicht helfen. Als Tagelöhner hilft er seinen Eltern den Alltag zu überleben. Zusammen mit seinen Geschwistern will er einen kleinen Shop eröffnen. Assefa und die Geschwister haben eine große Verantwortung wahrzunehmen. Ihr Laden befindet sich jetzt in einem der am meisten vernachlässigten Quartiere. Dies is eine grosse Hilfe für die unmittelbare Nachbarschaft.
Tadese Mulu:
Mulu ist 33 Jahre alt, er studierte Grundlagenelektronik und hat schon 2014 seinen Abschluss gemacht. Er hat nie eine Anstellung gefunden, was ganz allgemein für viele gilt. Sein älterer Bruder kümmerte sich um ihn und verhalf ihm zu körperlicher Gelegenheitsarbeit. Das Leben wurde hart für Tadese als sein Bruder heiratete und ihn verliess. Arbeiten mit PBF eröffnen ihm jetzt neue Möglichkeiten.
Mesay Mequanant