April 2023: Äthiopien / Addis Abeba: Beispiele konkreten Handelns

Beispiele zeigen wie Mitgefühl und konkretes Handeln die Situation Einzelner  verändert

Ich habe Peter Bachmann während seines zweimonatigen Aufenthalts (Januar und Februar)  in Addis Abeba im kleinen Kloster der Franziskanerinnen in Bole fast täglich begleitet. Ich habe gesehen, wie die Aufmerksamkeit für die Lebenssituation vieler einzelner Menschen, vor allem junger Frauen, auch mit bescheidenen finanziellen Mitteln völlig verändert werden kann. Dies ereignete sich sehr häufig, fast täglich. Ich habe dabei den wirklichen «Geist von PBF» greifbar erfahren.  Hier wähle ich einige Beispiele aus, die dies verdeutlichen können.

Micky und die Elektronik
Mikiyas Tadesse (29) ist seit früher Kindheit bei den Franziskanerinnen und arbeitet dort als Hauswart. Seine Eltern waren in der Armee und starben 1999 im Konflikt zwischen Äthiopien und Eritrea. Micky wurde Waise und lebte auf der Strasse. Zum Glück nahmen ihn die Franziskanerinnen von Bole auf und gaben ihm ein Zuhause. Als er heranwuchs, übertrugen sie ihm mehr und neue Aufgaben im Sinn eines Hauswarts zu einem sehr bescheidenen Lohn.

Während Micky als Hauswart arbeitete, bemühte er sich erfolgreich um eine Berufsausbildung in verschiedenen Bereichen wie Buchhaltung, Computer und Fahrzeugwartung. Zurzeit macht er seinen Abschluss in Buchhaltung. Ich hatte die Gelegenheit, Micky intensiv kennenzulernen. Bei guten Gesprächen zeigte er uns seine grossen Fähigkeiten, seine Gefühle, seine Einsamkeit und seine Probleme.

Da PBF immer die schwächsten Menschen in der Gesellschaft unterstützen will, also Unterprivilegierte, Waisen und Bedürftige, lag der Entscheid nahe, Micky beim Aufbau von «Micky Mobile and Computer Maintenance» zu unterstützen.

Bethlehems eröffnet eigenes Blumengeschäft
Bethlehem, eine heute 19-jährige junge Frau, begegnete Peter Bachmann schon als Kind als ihre Mutter im Kloster als Putzfrau angestellt war. Ihre Mutter zeigte mir die Fotos aus jener Zeit. Bethlehem schloss das 12. Schuljahr ab, wurde Floristin, arbeitete als Verkäuferin im Blumenladen eines Hotels. Sie trägt die Verantwortung  für die ganze Familie. Ihre Eltern hatten sich früh getrennt. Zusammen mit ihrer Mutter übernahm sie die Erziehung ihrer beiden jüngeren (Stief-)Brüder. Die Mutter fand ausser Haus kaum mehr Arbeit, wäscht gelegentlich da und dort und kümmert sich um den kleinen Haushalt. Die Familie hat viel Leid erfahren. Über Micky, den Hauswart, hat sie erfahren, dass sich Peter Bachmann nach einigen Jahren wiederum in Bole aufhielt. Jetzt wurde beschlossen, Betlehem zu helfen ein eigenes kleines Blumengeschäft zu eröffnen und so weiterhin und besser  für die Familie zu sorgen.

Huluager benützt jetzt einen Webstuhl
Huluager (25) arbeitet für einen kleinen Verdienst als Köchin bei den Franziskanerinnen. Sie bereitet sich auf einen Bachelorabschluss in Buchhaltung vor.   In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit Weben und Schneidern. Für die Herstellung eines mit gestickten Verzierungen hergestelltes Tischtuch, benötigt Hulager einen guten Monat.  Mit ihrem Verdienst bezahlt sie die Studiengebühren für ihren Bruder.

Peter hat ihre Lebenssituation erkannt. Mit einem eigenen Webstuhl kann Hulager jetzt ihre Talente erweitern und genug Geld verdienen für sich und ihren Buder.

Tamir verkauft Chips auf der Straße
Wie Huluager arbeitet auch Tamir, eine 26-jährige Frau, im Kloster der Franziskanerinnen. Sie reinigt die Zimmer und wäscht. Wegen ihrer schwierigen Lebensumstände hat sie sie die Schule abgebrochen. Ihr Verdienst als Reigungskraft im Kloster genügt nicht für ihren Lebensunterhalt. Sie will die Schule baldmöglichst abschliessen,  ist jedoch dafür nicht in der Lage.

Die Herstellung und der Verkauf von Fast Food und Chips auf der Straße kann ihre Probleme lösen. PBF finanzierte eine kleine Maschine zur Herstellung von Pommes Frites. Aus eigenen Kräften bestreitet nun Tamir ihren Lebensunterhalt.

Getachew Sale

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