April 2023: Äthiopien: auf dem Weg der  öffentlichen Krankenversicherung CHBI

Unterstützung für Bedürftigste  auf dem Weg der  öffentlichen Krankenversicherung CHBI im Norden und Süden  Äthiopiens

 

Äthiopien ist eines der am schnellsten wachsenden Länder Afrikas mit mehr als 120 Millionen Einwohnern (das zweitbevölkerungsreichste in Afrika). Das Land hat mit den für ein unterentwickeltes Land typischen Problemen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu kämpfen, z. B. mit übertragbaren Krankheiten und einer erheblichen Zunahme nicht übertragbarer Krankheiten. Die meiste Morbidität in Äthiopien ist auf die geringe sozioökonomische Entwicklung und das mangelnde Bewusstsein für den Besuch von Gesundheitseinrichtungen vor und nach einer Erkrankung zurückzuführen. Der Zugang zu moderner Gesundheitsversorgung ist sehr begrenzt und in vielen ländlichen Gebieten praktisch nicht vorhanden.

In Lalibela, in den umliegenden Gebieten und in Südäthiopien ist die Lücke in der Gesundheitsversorgung noch größer.  Die Regierung ist der wichtigste Anbieter von Gesundheitsdiensten, aber die Abdeckung und Verteilung der Gesundheitseinrichtungen in den Regionen ist nach wie vor ungleichmäßig. Die Mehrheit der Bevölkerung ist nicht in der Lage, die Kosten für die medizinische Versorgung zu tragen. Der Grund dafür ist sowohl das mangelnde Bewusstsein als auch das sozioökonomische Problem, Gesundheitsuntersuchungen durchzuführen, bevor man ernsthaft krank wird, oder Gesundheitseinrichtungen aufzusuchen. Die öffentliche Gesundheit ist die erste Priorität für das Handeln in der Gesellschaft. Es handelt sich hier um Angebote für Einzelpersonen und Familien zur Sicherung ihrer Gesundheit und um  angemessenes Reagieren auf allfällige Krankheiten.

PBF hat seit 17 Jahren einen erheblichen Beitrag zur direkten Unterstützung der Gesundheitsversorgung geleistet, indem sie sich an den Kosten beteiligt für individuelle Arztrechnungen, medizinischen Ausgaben in den Gesundheitszentren vor Ort wie schliesslich zusätzliche Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente.  PBF übernimmt seit drei Jahren die staatlichen Krankenversicherungsprämien für die Ärmsten und Bedürftigsten in Lalibela und seiner Umgebung sowie in der südlichen Region Boditi, wo der von PBF unterstützte Volksstamm der Fuga wohnt. Die Beiträge der Mitglieder werden in einen kollektiven Fonds eingezahlt, der von den Mitgliedern selber verwaltet wird und im Krankheitsfall die Kosten für die medizinische Grundversorgung in den örtlichen öffentlichen Gesundheitseinrichtungen übernimmt.

Die Peter Bachmann Stiftung (PBF) ist die einzige Hilfsorganisation, die die Ärmsten bei der Gesundheitsvorsorge (CHBI) unterstützt und auf diesem Weg umfangreiche Anstrengungen zur Verbesserung der Gesundheit unternimmt. PBF hat sich auch am Wiederaufbau der öffentlichen Gesundheitsdienste nach dem Krieg 2022 beteiligt.

CHBI, die Krankenversicherung, wurde von PBF 2021 als Pilotprojekt gestartet und trägt noch heute die Kosten für 160 mittellose Menschen allein in Lalibela. Doch diese öffentliche Krankenversicherung muss noch weiter gestärkt und ausgebaut werden. Es handelt sich um eine Daseins- und Zukunftsvorsorge, die alle Familienmitglieder in einem Haushalt zugleich abdeckt.

PBF hat die Krankenversicherung auf insgesamt 804 Haushalte mit 2.860 Familienmitgliedern im Jahr 2023 erweitert.

  • 300 Haushalte mit 1.068 Familienmitgliedern in 10 Kebeles (lokale Gebiete)  im Bezirk Lasta Woreda
  • 408 Haushalte mit 1.216 Familienmitgliedern in 4 Kebeles in Lalibela und
  • 96 Haushalte mit 576 Familienmitgliedern in der Fuga-Volksgruppe in Südäthiopien (Wondira Gali Kebel, Boditi).

Für die Zukunft hat PBF geplant, ein eigenes medizinisches Team aufzubauen und bereitet zur Zeit den Bau einer mittelgroßen Klinik in Lalibela vor. Drei PBF-eigene medizinische Fachleute aus Lalibela bilden die Trägerschaft.  Dieses geplante Projekt soll eine wichtige Rolle spielen bei der Bereitstellung eines breiten Spektrums verschiedener Gesundheitsdienste.

Die Hauptzielgruppen unserer Krankenversicherung sind Binnenvertriebene, Kranke, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Alleinstehende, alleinerziehende Mütter und Kinder. Unsere Unterstützung bis heute war sehr effektiv und effizient. Sie wird von der lokalen Verwaltung und den Ärmsten der Armen sehr gelobt, geschätzt  als einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde im Geist von PBF.

 Abebe Zewdu ( Lalibela-Programm) und Getachew Sale (Boditi-Fuga Programm in der Südregion)

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