September 2021: Äthiopien / Lalibela: Lalibela leidet noch immer unter fremder Besatzung

Lalibela leidet noch immer unter fremder Besatzung

Die Bilder, die ich euch geschickt habe, zeigen den unermüdlichen freiwilligen Einsatz bei der Spendenaktion zur Unterstützung der allein gelassenen Bevölkerung in Lalibela und Umgebung. Ich fühle mich geehrt, dass ich die Möglichkeit habe, an dieser Spendenaktion mitzuwirken. Ihr Ziel ist, hier in Addis sowohl Geld- als auch Sachspenden zu sammeln, um den Bedürftigen Hilfe zukommen zu lassen. Ihr wisst, unsere Bevölkerung ist mit einer großen politischen Instabilität konfrontiert, und mehr als zehntausend Einwohner wurden aus ihren Häusern in die nächstgelegenen ländlichen Gebiete und Städte vertrieben, um dort zu überleben. Die meisten Menschen befinden sich dort immer noch zwischen Leben und Tod und leiden schwer unter dem Mangel an Nahrungsmitteln, Unterkünften und Medikamenten, da es keine Versorgungsdienste, Verkehrsmittel und Banken gibt, seit die Rebellen die Stadt kontrollieren, also seit Anfang August. Daher können die gesammelten Spenden und Lebensmittelhilfen über das Internationale Rote Kreuz direkt an die Bedürftigen in Lalibela gehen. Wir rufen die Internationale Gemeinschaft und Organisationen auf, der Bevölkerung in der heiligen Stadt Lalibela schnell lebensrettende humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Ich danke allen von ganzem Herzen im Voraus.

Emamushu aus Addis

Die Situation in Lalibela ist noch immer die gleiche, aber es gibt einzelne Freunde, die uns anrufen aus einem sicheren Ort. Es gibt zwei Orte, an denen sie eine Netzwerk-Verbindung bekommen können, Geregera in der Nähe von Gashena und der andere Ort ist Ayna. Von ihnen wissen wir, dass in Lalibela eine gewisse Sicherheit besteht und nichts zerstört wurde.

Unsere eigene Situation in Addis ist sehr schwierig, weil alles so teuer ist und ich habe Angst um meinen Sohn Emanuel, weil er spezielle Lebensmittel braucht und es in Lalibela keinen offenen Laden mehr gibt. Es muss wohl  sehr schwer für ihn sein.

Unseren Familien geht es trotz der Besatzung gut, doch ich fürchte, wenn es so weitergeht, wird es für alle noch viel schwieriger werden. Vor allem besteht ein Nahrungsmangel, deshalb Hunger für alle, es bestehen keine Bankdienste, es gibt keinen Strom, keine Vervindungen…

Bitte betet für Frieden in Äthiopien.
Sisay

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