Juni 2020: Äthiopien / Doano: Bee and Tree

Durame: aktuelle Situation von Bee and Tree – Laudato Si

PBF unterstützt die Familie Yonas Zekarias seit mehreren Jahren bei der Bienenzucht im Dorf Doano, nahe der Stadt Durame im Süden von Äthiopien. Unsere Familie hat sowohl traditionelle als auch moderne Bienenstöcke und wir freuen uns, andere Gruppen und Einzelpersonen in unserer Region mit dem Wissen und der Erfahrung, die wir im Laufe der Jahre gesammelt haben, zu teilen und zu ermutigen. In der letzten Zeit hat PBF eine zusätzliche Anzahl von Bienenstöcken für unsere Gruppe finanziert. Wir haben diese in Wolayta-Soddo kaufen können. Es sind kenianische und deutsche Ausführungen.

Wir haben dann damit begonnen die Bienenstöcke zunächst in Bäumen zu befestigen, nachdem wir sie mit Kuhdung geräuchert haben. So sollen sie die Bienen durch ihren Geschmack besonders anziehen. Das ist unsere sehr bewährte  traditionelle Methode, um Bienenvölker aufmerksam zu machen.

Die traditionellen Bienenstöcke, die aus Bambus oder Stroh hergestellt werden, ziehen sehr gut Bienenvölker an. Sie sind sehr wichtig und deshalb verwenden wir sowohl den traditionellen Bienenstock als auch moderne Bienenstöcke. Wir decken sie mit einer Plastikabdeckung ab, um sie vor Regen für ihre Haltbarkeit zu schützen. Die Bauern haben bemerkt, dass Bienen eine gelbe Farbe haben und deshalb bedecken wir den Bienenstock mit gelbem Plastik oder streichen die modernen Bienenstöcke gelb. Die Kunststoffabdeckung verhindert auch das Eindringen von Insekten in den Bienenstock. Die Abdeckung trägt auch dazu bei, die Temperatur besonders bei kaltem Wetter wärmer zu halten.

Für Bienenvölker  sind Bäume  ganz bevorzugte Orte, denn da finden sie Stille und Schatten, aber auch wohlriechende Düfte nahe wachsender Blumen und Pflanzen. In unserer  Region wächst der Olooncho Baum, er wird als der «Königsbaum für die Bienen» bezeichnet. Doch auch der Gentancho-Baum und der Mesencho-Baum finden bei Bienen grosse Beliebtheit.

Für andere Bienenstöcke, die modernen, steht Land zur Verfügung, wo die Stöcke auf einem Lattenrost auf einem Meter Höhe befestigt  werden.  Diese Höhe bewährt sich vor allem während der Honigernte.

 

Fünf bis zehn Bienstöcke bilden eine Einheit. Weiter geht es uns darum, dass diese auf  festem Grund stehenden «Einheiten» sicher umzäunt sind und genügend Schatten haben. Bekanntnlich mögen Bienen die Stille, zu viel Trubel tut ihnen nicht gut. Es ist deshalb ratsam, Tiere und Menschen von ihnen fernzuhalten. Auf Störungen reagieren Bienen sogar gefährlich.

Auch ein sehr einfaches Dach, eine Art Schuppen, kann Bien schützen vor Wind und Sturm und direkter Sonneneinstrahlung. Dazu kommt oft ein grüner Zaun, der mit seinen Blüten den Bienen Nahrung gibt. Bei uns in Doano gibt es die Passionsfrucht. Sie hat sich sehr bewährt als als ein Zaun-Gebüsch, wächst sie doch als Kletterpflanze sehr schnell, ist beliebt als Lebensmittel und kann  auf dem Markt auch weiter verkauft werden.

Die andere wichtige Pflanze zum Schutz der Bienenstöcke ist die Lima. Auch sie wächst sehr schnell und produziert in kurzer Zeit lange schützende und schattige Zweige. Wo Passionsfrucht und Lima nebeneinander gepflanzt werden entsteht ein sehr starker Zaun, ganz anders als die Drahtzäune. Lima ist für uns, die wir es kennen und einsetzen, das «lebendige Mena».  Mit besonderer Freude teilen die Bauern die Samen von Lima untereinander.

Ein nächster Schritt ist die  Überführung von Völkern aus traditioneller zu moderner Haltung. Unsere Kontakte zur amtlichen Beratungsstelle lässt uns erwarten, noch bessere Resultate zu erzielen.

Noch ist es seit einigen Wochen regnerisch. Wir warten auf trockene und sonnige Tage. Dann werden sich die Bienen in Bewegung setzen und die neuen Stöcke entdecken. Gerade jene Bäume, die von den Bienen am meisten aufgesucht werden, stehen bis Mitte Juni in Blüte. So hoffen wir auf neue Völker und stellen fest, dass sich die Bienen in grosser Zahl vermehren.

Yossy

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