Der junge Epileptiker aus Gojjam sucht und findet eine neue zukunftsträchtige Chance
Tenaw Kebede’s Leben steht für viele ähnliche Lebensumstände beim Wirken von PBF
Nach dem Tod seiner beiden Eltern, zog Tenaw aus der Gegend Gojjam, aus der Stadt Bure, nach Addis Abeba, er hinterliesss allein seine alte Grossmutter, die Nonne war und für den kaum 17jährigen nicht sorgen konnte. Tenaw fand in einem kleinen Restaurant eine Anstellung als Putzer. Bei seiner Arbeit hörte er aufmerksam den Gesprächen der Gäste zu. Da wurde über so manches geredet, doch für Tenaw war einzig wichtig einen Weg zu finden, um in der Millionenmetropole zu überleben. Im betreffenden Restaurant trafen sich zufällig auch Studenten, die von PBF Unterstützung erhielten. Tenaw bat diese um eine Kontaktadresse, die sich als falsch erwies. Tenaw gab alles, um diesen lebensrettenden Kontakt zu verwirklichen, fragte sich später nochmals durch bei den Gästen, googelte um sicher zu sein. Er sah in diesem Kontakt einen rettenden Anker für sich, seine Grossmutter, seine Zukunft. Nach eigener Aussage wollte er keinesfalls aufgeben. Das war vor zehn Jahren in der Gegend von Bole, wo sich Peter Bachmann und Beatrice Gill im Kloster der Franziskanerinnen aufhielten.
Dort tauchte Tenaw auf, bis auf die Knochen abgemagert, ehrlich und glaubwürdig erzählte er seine Lebensgeschichte.
Doch zuvor schrieb er eine Mail an PBF und erhielt umgehend eine Antwort. Der damalige Verantwortliche für PBF in Addis Abeba, Ayene, suchte ihn in der Stadt auf, gab ihm weitere Auskünfte, sodass der Kontakt gelingen konnte.
Die Bedeutung, die der kleine Tenaw aus dem weit entfernten Gojjam dieser Begegnung beigemessen hat, weiss nur er selbst und seine Grossmutter, die betagte Nonne in Bure. Tenaw erzählt Peter von seinem Leben auf der Strasse in Addis, seiner Arbeit als Putzer, die mit den Essensresten aus dem Restaurant «belohnt» wurden.
Tenaw kehrte zurück nach Bure, wurde von PBF unterstützt, blieb mit Peter regelmässig in Kontakt und lebte zusammen mit seiner frommen Grossmutter . Er gründete einen kleinen Verkaufsladen für Werkzeuge an ortsansässige Bauern. Dieses kleine Geschäft gab ihnen während einiger Zeit die Chance zum Überleben, er musste es später schließen, weil die Einkünfte die Ladenmiete nicht mehr decken konnten. Die Ersparnisse hatten darüber hinaus auch seine medizinischen Ausgaben zu decken.
Später lernte er, wie man ein Bajaj fährt, also das in jener Zeit stark gefragte und neu aufkommende Rikscha-Dreirad. Trotz seiner Epilepsie setzte er diese Tätigkeit im Auftrag des Besitzers fort, wohl wissend, dass er sich so einem grossen Risiko aussetzt. Auch hatte Tenaw mehrere Unfälle, als er während seiner Fahrten einen epileptischen Anfall bekam.
Jetzt, nach 10 Jahren, wendet er sich erneut an PBF. Er brauchte wegen seiner Epilepsie eine Spezialbehandlung in der Hauptstadt Addis. Unser PBF Verantwortlicher in Addis, Fisseha, begleitete Tenaw ins Krankenhaus, wo Tenaw eine fachkundige Behandlung zuteil wurde.
Zurück nach Bure, gab es für Tenaw keine andere Lösung als die Anschaffung eines eigenen Bajaj, das er an einen Fahrer weitervermietet und damit ein kleines Einkommen generieren kann.
Damit kann er den Lebensunterhalt auch für seine Grossmutter decken, die Medikamente gegen seine Epilepsie bezahlen und darüber hinaus kleine Tätigkeiten ausserhalb des Hauses verrichten.
Dan Amolo