Mai 2020: Äthiopien / Lalibela: Aragaw steht jetzt auf seinen eigenen Füssen

Aragaw steht jetzt auf seinen eigenen Füssen

 Sein Name ist Aragaw Molla. Er ist 22 Jahre alt. In den Bergen wurde er geboren, vierig Kilometer von Lalibela entfernt. Der kleine Weiler heisst Wodebye.  Dort ging er zur Schule, bis zur 8. Klasse war dies dort  möglich.  Dann zog er wie es üblich ist nach Lalibela, wo er seit sieben Jahren lebt und dort auch die High School abgeschlossen hat.

Im Haus seiner Tante fand er ein festes Dach. Sie bot ihm ein Zimmer an, er musste als Entgelt tägliche Arbeiten verrichten und verdiente so seinen Unterhalt. Aragaw blieb dort gut zwei Jahre, also bis zum Abschluss des 10. Schuljahres.

Und nach Abschluss der  High School hätte er die technische Berufsschule besuchen sollen.

Doch es kam anders.  Aragaw entschied sich auszusteigen, denn er wusste, dass er diese Ausbildung  nicht schaffen würde. Es ging um einen ganztägigen Unterricht. Dabei noch für den Lebensunterhalt zu sorgen, war ihm nicht möglich.

So nahm er zunächst die Stelle eines »Watchers»  an in einem bereits bestehenden Poolspiel-Lokal. Der  Besitzer  zahlte ihm monatlich  15 Franken (500 Birr), was ihm keinen Lebensunterhalt  ermöglichte. Dabei sah er wie gut dieses Geschäft für den Besitzer lief. Da war grosse Nachfrage, doch der Lohn blieb sehr klein.

Aragaw hat sehr alte Eltern. Sie leben  in seinem Dorf  in den Bergen. Ihre Erwartung ist, dass ihnen Aragaw hilft. Schliesslich wohne er in einer Stadt, lebe bestimmt gut. Aragaw spürt seine Verantwortung für seine alten Eltern, für seine Familie, kennt ihre Erwartungen allzug gut – wie es übrigens üblich ist.

Nun will Aragaw selber ein Poolspiel-Haus einrichten, um  zu etwas Verdienst zu kommen, für seinen Lebensunterhalt aufzukommen und seinen Eltern, seiner Familie beizustehen.

PBF anerkannte die Verantwortung von Aragaw gegenüber seiner Familie . Mit ihm zusammen, fand das Team einen geradezu idealen Standort, schaffte einen Billiardtisch an und liess eine einfache Überdachung bauen. Der Billiardtisch bleibt Eigentum von PBF, kann aber von Aragaw für seine Arbeit und zum Verdienst  eingesetzt werden. Allenfalls kann der Tisch später auch anderen jungen Leuten zur Verfügung stehen.

Dieser Billardtisch befindet sich in einem Ortsteil  namens Kurakur, nicht weit entfernt vom  Amanuel-Village, das von PBF erbaut wurde. Wir haben diesen Ort gewählt, weil in dieser Gegend ein neuer Ortsteil im Entstehen ist. Viele Jugendliche gehen dorthin um sich zu vergnügen.

Vor gut zwei Wochen hat Aragar sein junges Unternehmen eröffnet und findet seither ein gutes Einkommen.

Da es in dieser Gegend nur diesen einen  Billardtischspiel gibt,  dient vielen Jugendlichen dieser Ort um ihre Freizeit sinnvoll verbringen zu können. Sie bezahlen 3 Birr pro Spiel, so verdient Aragaw im Durchschnitt 120 Birr pro Tag. Jedenfalls befreite er sich auf diese Weise  aus seiner Notsituation und ist sehr glücklich über diese grosse Chance, die ihm PBF  eröffnet hat. Neue Möglichkeiten stehen ihm jetzt offen für seine Zukunft!

Mesay

 

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