März 2020: Schweiz / Bülach: Pfarreiprojekt 2010 mit Folgen

„Gott liebt die Esel“  – auch heute  2020

Es macht viel Sinn sich heute in einer schnelllebigen Zeit daran zu erinnern. Im Satz „Gott liebt die Esel“ ist das erste Wort so stark betont wie das letzte. Denn darin liegt auch das Besondere bei diesem  Pfarreiprojekt, das ein ganzes Jahr gedauert hat. Es gab im Forum der Gemeinde manch Nachdenkliches über den Esel zu lesen in Sammlungen, Redensarten, Sprichworten, Geschichten. Die eigentliche Absicht der Pfarrei äusserte sich im Verständnis ihres Auftrags vom „Tragen des anderen Last“. Dazu eignet sich das Bild vom Esel in ausgezeichneter Weise. Es trifft dabei den Kern der biblischen Botschaft und deckt den Satz eines französischen Dominikaners: „Was der Esel durch die Jahrhunderte bis hin zu uns trägt, ist das Mysterium der Einfachheit und Güte Gottes.“

Dieser Aspekt konnte vielleicht da und dort Pfarreiangehörige erahnen lassen, dass es hier um mehr geht als um eine Geldsammlung für die Ärmsten im Hochland der Amharen, der Omoro oder bei verschiedenen anderen Volksgruppen in den fruchtbaren Ebenen des Südens von Äthiopien. Frauen und Jugendliche tragen schwerste Lasten über weite Strecken, gefährden dabei ihre Gesundheit, verlieren Menschenwürde, begraben ihre Hoffnungen und Erwartungen.

Dieser Situation stellten sich damals Bülacherinnen und Bülacher, Menschen jeden Alters, entgegen mit dem Erwerb von Eseln – 300 setzen sie sich zum Ziel ihrerer Hilfsaktion. Ihr  Selbstverständnis von Gemeinde lässt sie während eines ganzen Jahres Feste und Feiern, Begegnungen, Wettläufe und Konzerte planen und mit anerkennenswertem selbstlosen Einsatz durchführen. Ihre verschiedenen Aktionen bei Jung und Alt sind verbunden mit Sammlungen für die „Ärmsten der Armen“ in Äthiopien.

Wie sehr dadurch auch das Gemeinschaftsbewusstsein ihrer Pfarrei gestärkt wurde, lässt sich nicht an der Besucherzahl bei Gottesdiensten zuverlässig ablesen. Ein anderer messbarer Indikator ist jedoch das finanzielle Ergebnis, das wohl alle Erwartungen übertroffen hat. Der Abschluss des Pfarreiprojektes war ein Kinder- und Familienkonzert. Doch schon vorher stand fest, dass gegen 400 Esel gekauft werden können. Die Sammlung erreichte 50‘000 Franken. Dieser grosse Betrag wurde  in vielen verschiedenen Gegenden im  Hoch- und Tiefland  mit hoher Sorgfalt fachkundig eingesetzt. Die Pfarreiaktion ist eingebettet in die Projekte von PBF. Beim persönlichen  Besuch vor Ort konnte  die Leitung von PBF  das von hoher Wertschätzung geprägte Handeln deutlich spüren. Seither hat die  Eselaktion von PBF die Tausendergrenze längst überschritten…und der Dank der Bevölkerung aus dem afrikanischen Hochland  kann kaum deutlicher wiedergegeben werden als mit dem Satz „Gott liebt die Esel“. Dafür steht zunächst ein eindrücklicher Tatbeweis vor zehn Jahren aus dem Zürcher Unterland. Die Aktion mit Eseln fand eine Fortsetzung bis heute. Sie wurde in den vergangenen Jahren  erweitert mit der  Finanzhilfe für Ziegen, Schafen, Kühen, Kamelen – auch sie alle sind «Gottes  geliebte Schöpfung».

PB

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