Gashena ist zur Zeit ein wichtiger Rastort für Pilger nach Lalibela
Das Weihnachtsfest wird in den orthodoxen Kirchen am 6./7. Januar begangen. Seit Wochen wandern Pilger auf den uralten Wegen sternförmig auf Lalibela zu.
Gashena liegt an einer wichtigen Verbindungsstrasse mit einer Abzweigung nach Lalibela. In diesen ersten Tagen des Januar finden sich dort unzählige Pilger ein. Sie verstehen ihr Pilgern als einen Bussgang. Striktes Fasten gehört dazu. Ihre Kleidung ist höchst einfach, die bisherigen Wege waren strapaziös, unendlich viel Staub, bis zum Ziel in Lalibela hängen eher Lumpen als gute Kleidung an ihren dünnen Körpern. Ihr Essen besteht aus Körnern, Injera, die runden Sauerteigfladen, die Basis fast aller äthiopischen Gerichte. Dazu kommt meist Wasser, gelegentlich ein Gebräu aus vergorenem Getreide, eine Art Bier. Sie verzichten auf Kaffee.
In Gashena waschen und pflegen die Mitarbeitenden von der Emanuel Klinik. Viele Einwohner aus dem Umfeld unserer Klinik, teilen Obdach und einfachste Nahrung mit den Wandernden. An den farbigen Kombinationen unter dem weissen Tuch (Gabi) lassen sich zudem auch die Herkunftsorte unterscheiden.
Ashenafi, der Leiter der Klinik, schreibt: Wir erfüllen in diesen Tagen an einigen hundert Menschen eine wunderbare zusätzliche Aufgabe im Rahmen der sprichwörtlichen äthiopischen Gastfreundschaft. Ihr Ziel ist es, einander Rast zu schenken auf dem Weg ins Himmlische Jerusalem. Für die Pilger in Gashena ist dieser Ort zunächst Lalibela, das «zweite Jerusalem».