Dezember 2019: Äthiopien / Bilbala: Pilger unterwegs

Äthiopien Bilbala: «Halt an, wo läufst du hin» Pilger unterwegs

Auf ihrem Weg nach dem 30 Kilometer entfernten Lalibela treffen Pilger in diesen Tagen vor dem grossen Fest Genna in der Kleinstadt Bilbala ein.

Vielleicht begegnen sie dort Argaw Tsegaye, einen heute 30jährigen schwer behinderten Mann. Zusammen mit seiner Mutter lebt er in Bilbala. PBF hat ihm vor zwei Jahren geholfen bei der Verwirklichung einer Geschäftsidee (https://bachmann-foundation.org/2018/07/25/juli-2018-aethiopien-hilfe-zur-selbsthilfe).

«Halt an, wo läufst du hin, der Himmel ist in dir, suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für»  ist ein bekanntes Wort des  deutschen Mystikers Angelus Silesius aus dem 17. Jahrhundert. Und schon damals waren die Pilger unterwegs in Bilbala.

Florian Rainer begleitete eine Pilgergruppe im Januar dieses Jahres. In seinem Reisetagebuch (ZEIT Nr. 03/2019) schrieb er: Um die Wanderer einzuholen, stoppen wir das erste Auto auf der Strecke und fahren gemeinsam mit verletzten und besonders alten Pilgern in die Stadt Bilbala. Hier laufen die nördlichen und westlichen Pilgerwege zusammen. Über dem Örtchen thront ein uralter Feigenbaum, der den Pilgern als Raststation dient. Viele übernachten hier, die heilige Sankt-Georgs-Kirche ist nebenan und einen Kilometer entfernt befinden sich heilige Quellen. Wer hier kurz vor Weihnachten herkommt, kann sich seine Sünden vom Leib waschen. Frauen nehmen mit ihren Kindern ein Bad, um sich spirituell zu reinigen. Unser Weg führt nach Yimrehane Kristos, einer Kirche in einem Felsspalt gelegen, in der die Mumien einstiger Pilger aus Jerusalem verehrt werden und zu der nur wenig Licht durchdringt. Sie ist inzwischen auch ein beliebtes Ziel für ausländische Touristen. Sie sehen exotisch aus und wirken etwas verunsichert zwischen den Pilgern, die hier noch einmal innehalten vor dem zweitletzten großen Anstieg auf eine bewaldete steile Anhöhe. Ist diese Hürde überwunden, geht es durch ein fünf Kilometer langes Flusstal. Euphorie kommt auf, ein letzter Hügel trennt die Pilger nur noch von der heiligen Stadt.

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