Trinkwasser, Sanitär-Anlagen und Hygiene für Kualit, Äthiopien
Wie in vielen afrikanischen Ländern sind Gegenden von Äthiopien mit Wasserknappheit, schlechter sanitärer Versorgung und fehlendem Zugang zu sauberem Wasser konfrontiert. Äthiopien liegt am afrikanischen Horn, wo Dürre und Politik die Hauptgründe für Wassermangel sind. In einer von „water.org“ durchgeführten Studie hat man ermittelt, dass nur 42% der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser haben und nur 11% davon Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen. In den ländlichen Gebieten des Landes sinken diese Zahlen sogar noch weiter, was zu gesundheitlichen Problemen sowohl bei den Dorfbewohnern als auch bei ihren Tieren führt.
In den vergangenen zwanzig Jahren haben Dürreperioden mehrere Gegenden des Landes betroffen, sodass Teiche, Brunnen, Bäche und Seen austrocknet oder extrem flach geworden sind. Viele Menschen ausserhalb der Städte holen Wasser aus diesen flachen Wasserstellen, die oft mit menschlichen und tierischen Abfällen, Würmern oder Krankheiten kontaminiert sind.
Während Monaten und manchmal Jahren der Dürre herrscht Krankheit in Dörfern und Städten. Häufig gibt es nicht genug Wasser zum Waschen, was zu Infektionen und Krankheiten bei Kindern führt. Durch Wasser übertragene Krankheiten, wie Cholera oder Durchfall sind die Haupttodesursache bei Kindern unter fünf Jahren in Äthiopien.
Neben der Krankheit haben viele Kinder, insbesondere Mädchen, Probleme mit der Schule. Statistisch gesehen besuchen nur 45% der Kinder die Grundschule. Die anderen werden jeden Morgen zur Arbeit eingesetzt, um Wasser zu sammeln und ihren Familien zu helfen Geld zu verdienen.
Äthiopien ist stark von Wasserknappheit betroffen. Felder versiegen, Landwirte kämpfen um Wasserressourcen, Kinder in den Dörfern können nicht zur Schule gehen, weil sie stattdessen ihre Tage damit verbringen Wasser für ihre Familien herbei zu schaffen..
43 Millionen Äthiopier haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und 71 Millionen haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. 28 Millionen Menschen praktizieren eine offene Defäkation.
Im ländlichen Äthiopien ergab eine Umfrage von „water.org“, dass viele Frauen und Kinder mehr als drei Stunden zu Fuss gehen müssen, um Wasser zu holen, oft aus flachen Brunnen oder ungeschützten Teichen, die sie mit Tieren teilen. Wiederkehrende Dürren führen zu Hungersnöten, Nahrungsmittelknappheit und wasserbedingten Krankheiten, da die Menschen gezwungen sind, sich auf kontaminierte oder stehende Wasserstellen zu verlassen.
Ziel und Beschreibung des Projekts
Das Hauptziel des Projekts ist der Bau von Schutzeinrichtungen für Quellen und Brunnen, um den Zugang zum Wasser zu erleichtern, die Hygiene und damit die Gesundheit der Menschen in den Dörfern zu verbessern. Frauen und Mädchen gewinnen Zeit für Bildung, Tätigkeiten für die Gemeinschaft, Engagement bei sozialen Projekten. Der Aufbau von Trägerschaften sind notwendig zur Nachhaltigkeit der Verbesserungen. Sie können aus Mitgliedern der lokalen Gruppen, technischer Hilfsdienste und Verwaltungsbeamten bestehen.
Standort des Projekts – Kualit, Lalibela
Kualit ist ein kleines Dorf in der Amhara Region, in der nördlichen Wollo Zone, Lasta Woreda (etwa 35 Kilometer von Lalibela entfernt) mit einer Bevölkerung von 5.000 Menschen.
- Trinkwasser fehlt in diesem Gebiet. Es haben dort weit weniger Menschen Zugang als im nationalen Durchschnitt,
- Getreide und Viehzucht stehen im Mittelpunkt der Produktion
- die meisten Bewohner nutzen ausschliesslich Wasser aus ungeschützten Quellen und Flüssen
- Tiere und Menschen benützen die gleichen Wasserstellen. Das ist für die Gesundheit ein erhebliches Risiko.
- für die Suche nach Wasser aus ungeschützten Quellen werden zwischen 30 Minuten und drei Stunden pro Weg benötigt. Der durchschnittliche Wasserverbrauch im Dorf beträgt pro Person und Tag nur 25 % der empfohlenen Mindestmenge.
- als Folge von kontaminiertem Wasser erkranken und sterben jedes Jahr viele Menschen. Es wird weniger Nahrung produziert, da die Ernten vollständig von den Niederschlägen abhängig sind und die Nutztiere an Krankheiten sterben.
- diese Situation ist auch die Ursache für ernste soziale Probleme; Frauen fehlt die Zeit zur Teilnahme an Gemeinschaftsanlässen, Kinder können nicht zur Schule gehen.
Begünstigte
Das Projekt wird 1200 Familien zugute kommen. Begünstigte sind auch 500 Schüler und Schülerinnen in einer Primarschule in der Nähe des Ortes. Die Schule erhält vor Ort einen direkten Zugang zu Wasser. Ausserdem werden viele andere Menschen in der weiteren Umgebung von Kualit von diesem Projekt profitieren.
Finanzieller Bedarf
Bau eines kleinen Reservoirs am Ursprung der Quelle, sodass diese geschützt ist und das Wasser sauber bleibt: 40.000 ETB
Installation von 200 Rohren vom Reservoir bis zur Mitte des Dorfes: 50.000 ETB
Bau eines Reservoirs in der Mitte des Dorfes, so dass die Menschen einfach zur Wasserstelle gelangen können: 150.000 ETB
Bau einer Plattform als Tränke für das Vieh: 20.000 ETB
Einfache Zaunarbeiten zum Schutz des Reservoirs und der Einrichtungen: 15,000 ETB
Für die Umsetzung dieses Gemeinschaftsprojekts werden insgesamt 275.000 ETB / 9426 CHF benötigt.
Über den Ort für den Brunnenbau in Kualit kann auf dem Film von TELE TOP (Oktober 2017) mehr erfahren werden. http://www.toponline.ch/tele-top/sendungen/detail/news/top-doku-die-stiftung-peter-bachmann-in-aethiopien-0078901/
Bei der Stiftung warten weitere ähnliche Projekte ihrer Verwirklichung.