Nachhaltige Wirkung des Spitals in Gashena / Äthiopien
Eine weihnachtliche Rückmeldung auf den Filmbeitrag von TELE TOP an Weihnachten 2017.
Die Geschichte von „Schwester Martha“ hat folgenschwere Spuren hinterlassen bis auf diesen Tag – heute. Es ist Epiphanie, das Weihnachtsfest in Äthiopien. Einmal mehr zeigte ich bei einem Gottesdienst in Pfungen das „Berufsbesteck“ von Schwester Martha, wie sie im Urnerland im vergangenen Jahrhundert genannt wurde. Ich zeigte es im Dezember bei ähnlichen Gelegenheiten auch in Pfyn, Kloten, Herrliberg…Die Geschichte wird in einem leicht gekürzten Brief von Marthas Schwägerin Marie-Louise Aschwanden aus dem Zürcher Oberland beschrieben . Lesen Sie selber:
Adetswil, 28. 12. 2017
Lieber Peter,
nie hätte ich gedacht, dass die Sendungen im Tele-Top so viel Eindrücke hinterlassen. Ich habe mir damals einfach notiert: Ab 6. November Tele-Top, Peter Bachmann und dachte, mal sehen was sie von der Stiftung berichten – und die Beiträge waren alle sehr interessant. Ganz besonders ist mir der Beitrag über die Emanuel Klinik „eingefahren“. Dass dort die Behandlung von Mutter und Kind vor und nach der Geburt gesichert ist, machte mir grossen Eindruck – und dass Ashenafi, ein ehemaliger Schüler der Stiftung dabei bleibt und sich um die Menschen kümmert, freut mich sehr.
Der kurze Filmbeitrag hat aber bei mir noch ein ganz anderes Bild wieder lebendig werden lassen. Ich hatte eine Schwägerin, Hebamme im Kanton Uri. Sie war mit Leib und Seele mit ihrem Beruf „verheiratet.“ Mitte der 50er bis in die 1980er Jahre war sie Tag und Nacht zu jedem Einsatz bereit, auch bis in die hintersten Heimetli und zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter. Ich habe meine Schwägerin, im ganzen Kanton die „Schwester Martha“, immer verehrt. Leider ist sie 1981 viel zu früh gestorben. Kurz darauf starb auch meine Schwiegermutter und wir mussten das Elternhaus meines Mannes räumen. Bei dieser Gelegenheit kam mir Marthas „Hebammen-Köfferli“ in die Hände.
Vieles wurde aussortiert und entsorgt. Aber Marthas „Berufsbesteck“ nahm ich an mich. Ich hätte es nicht fertiggebracht, es wegzuwerfen. Und so blieb es bei mir, fast 35 Jahre lang – immer wieder, wenn ich die Schränke aufräumte und die Sachen in die Hand nahm, fragte ich mich, was daraus wird, wenn man bei mir aufräumt. Und dann – ja dann kam diese Sendung über die PBF und ich fasste mir ein Herz und schickte die Instrumente an Peter Bachmannn in der Hoffnung, dass sie vielleicht in der Emanuel Klinik oder einer Aussenstation noch gebraucht werden können. Das wäre ein gutes Ende von der Lebensgeschichte meiner lieben und verehrten Schwägerin Martha.
Lieber Peter, ich habe mich spontan hingesetzt und Dir diesen Brief geschrieben. Du weisst, ich werde jetzt 88 – schreiben wird langsam mühsam, und es geht nur mit einem dicken „Chnebel“, weil ich sonst selbst nicht mehr lesen kann, was ich schreibe – von den Linien ganz zu schweigen. …Um das Bild von Schwester Martha abzurunden schicke ich Dir eine LNN von 1978 und ein Brief des damaligen Kantonsarztes zum Tode meiner Schwägerin…
Marie-Louise