April 2017: Kenya: Blog von Felix Brentrup (Teil2)

One-World-Network

Blog von Felix BrentrupBrentrup

Teil 2: Meine ersten Wochen mit dem One-World-Network in Kenya

Nach mehr als 4 Monaten in Äthiopien, befinde ich mich mittlerweile in Nairobi, Kenya. Ich habe George Orimba bereits mehrere Male bei seiner Arbeit begleitet. Neben der Leitung von PBF bzw. One-World-Network-Projekten, macht er auch Socialwork im „klassischen“ Sinne mit beeindruckendem Engagement. Dies hat auch sehr viel wert, da in den Slums Nairobis Kriminalitäts- und Drogenprobleme omnipräsent sind. Ich glaube das George auch hierfür sehr kompetent ist, zumal er von seine Erfahrungen als Strassenjunge in Mathare Gebrauch machen kann.

Einmal konnte ich George schon nach Mathare begleiten. Es ist Nairobis zweitgrösster Slum. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber Schätzungen zufolge leben dort zwischen 400‘000 und 470‘000 Menschen.

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George hat mir eine Schule gezeigt, bei der Dan Amolo (PBF-Trustee in Deutschland) eines der drei Klassenzimmer finanziert. Die Schule befindet sich inmitten Mathares und besteht, wie auch die gesamte Umgebung, aus Wellblech. Trotz des wenigen vorhandenen Platzes, gehen hier jeden Tag 75 Kinder zur Schule. Wie auf einem der Bilder zu erkennen ist, erhalten die Kinder Mahlzeiten in der Schule. Diese sind von zum grossen Teil von PBF finanziert. Ohne die Mahlzeiten müssten viele auf der Strasse Geld verdienen, um sich ihr Überleben zu sichern. Vor einigen Monaten ist das 4.Gebäude, ein Lehrerzimmer, abgebrannt. Es befindet sich zurzeit im Wiederaufbau.

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Ausserdem hat mich George zu einem Zentrum der Benediktiner in Mathare geführt. Dort werden Strassenkinder von der Strasse geholt und auf die Schule vorbereitet. Einigen werden die Schulbildungen oder Anteile davon finanziert. Abgesehen von einigen öffentlichen Primarschulen von äusserst schlechter Qualität, ist das gesamte Kenyanische Bildungssystem privatisiert. Die Schulgebühren sind so hoch, dass sich viele Familien aus Nairobi keine Bildung fürihre Kinder leisten können. Das Zentrum ist zwar kein PBF-Projekt, dennoch war es sehr spannend, unter anderem weil Dan es mit aufgebaut hat und George Teile seiner Kindheit dort verbracht hat.

Des Weiteren haben wir eine Schule für geistig behinderte Kinder besucht (auch von den Benediktinern organisiert und finanziert). Dan und George organisieren regelmässig Volontäre, die dort für einige Wochen oder Monate arbeiten.

Aussortierte Trikotsätze aus Deutschland und der Schweiz werden an ausgewählte Fussballteams in den Slums von Nairobi verteilt. Einheitliche Fussballtrikots motivieren die Kinder und Jugendliche ungemein dabei zu bleiben. Durch Sport hält man sie von Kriminalität, Drogen und Gewalt fern. Ausserdem werden durch den Teamsport Sozialkompetenzen vermittelt, an denen es in den Slums oft fehlt. Da sich jeder um sein eigenes Überleben kümmern muss, wird oft nach dem Motto „Survival of the fittest“ gehandelt. George hat in Mathare auch ein eigenes Team aufgestellt. An Wochenenden und den Schulferien mietet er einen Platz, der an Mathare grenzt, trainiert mit den Jugendlichen und organisiert Freundschaftsspiele gegen andere Mannschaften. George hat auch Trikots an die von PBF-unterstützte Schule verteilt. Das Männerteam, aber vor allem das Frauenteam waren sehr erfolgreich – auf nationaler Ebene.

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George verteilt wiederverwendbare Binden für die Mädchen und junge Frauen, unter anderem an allen drei genannten Institutionen in Mathare. Er erklärt ihnen oder ihren Müttern natürlich auch, wie diese zu verwenden sind. Dieses „Binden-Projekt“ ist von PBF finanziert.

George ist bei all seinen Aufgaben mit Herzblut dabei und ist einer der Personen, die mich am meisten beeindruckt haben.

In den nächsten Tagen werden George und ich andere PBF und One-World-Network Projekte in Nairobi und Umgebung besuchen, bevor wir gemeinsam nach Mbuye aufbrechen werden, wo eine Vielzahl PBF-Projekte zu finden sind; unter anderem die neue Wasserpumpe. Ich darf jeden Tag miterleben, wie wichtig und wirkungsvoll PBF und das OWN auch hier in Nairobi ist.

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