Januar 2017: Kenia, George Orimba und «One World Network»

Ich heisse George Orimba und bin 25… One World Network gilt mein Einsatz

Ich heisse George Orimba und bin 25 Jahre alt. Ich bin der Erstgeborene einer Familie bestehend aus 3 Brüdern. 1999 verlor ich meine Mutter als ich gerade einmal 12 Jahre alt war. Sie starb an Pneumonie; es war einer meiner schmerzlichsten Erfahrungen. Wir lebten im Mathare Slum von Nairobi, denn mein Vater arbeitete für das Hilton Nairobi. Er wollte nicht ein zweites Mal heiraten, weshalb ich mich um meine jüngeren Brüder kümmern musste. Im Jahre 2004 starb auch noch mein Vater an Magengeschwüren. Es war ein weiteres sehr trauriges Jahr für uns.

George_Orimba

Im Gegensatz zu den meisten Kindern die jung verwaisen, kam uns jemand zur Hilfe. Es war unser Onkel Dan Amolo, der ein Sozialarbeiter in Mathare war. Er schickte meine Brüder Benedict und Godfrey in ein Internat. Aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes konnte ich nicht dorthin. Ich bin von Sichelzellenanämie betroffen. Ein Internat hätte ich nicht überlebt. Deshalb lebte ich mit einem Familienfreund in Mathare und sammelte gemeinsam mit anderen Kindern Plastik- und Metallabfälle zusammen und verkaufte sie an Recycling Firmen, damit ich mir wenigstens Essen leisten konnte. Als ich für die Sekundarstufe bereit war, schickte mich Dan in ein nahegelegenes Internat, wo er jederzeit zu mir kommen konnte, falls ich mal wieder einen durch meine Krankheit bedingten Anfall bekam.

Im Jahre 2007 veränderten sich mein Leben und das meiner Brüder schlagartig. Dr. Peter Bachmann, den ich bis anhin nur von Fotos kannte und der uns Bücher und Stifte schickte, kam nach Nairobi. Er besuchte uns in unserem kleinen Zimmer in Zimmerman, Nairobi. Wir begleiteten ihn daraufhin nach Baba Dogo zu einem Besuch eines seiner vielen Projekte, die er in Kenya unterstützt. Wir wurden Mitglieder der PBF-Familie und unser Leben war damit nicht mehr dasselbe. Peter unterstützte mich bei meiner Ausbildung, bezahlt meine Medizin und kommuniziert mit mir wir ein echter gottgesandter Vater, der er in unserem Leben ist. Peter und Dan stellten uns eine Freundin namens Elisabeth vor. Sie schreibt uns und erkundigt sich nach unserem Wohlergehen auch wenn wir uns nie getroffen haben.

Nach der Highschool, bezahlte Peter die Collegegebühren, damit ich mich zum Versicherungskaufmann und professionellem Fotografen ausbilden lassen konnte. 2015 hatte ich bei der Einweihung des Amanuel Village in Lalibela, Äthiopien, eine weitere Möglichkeit Peter und andere Mitglieder der PBF Familie aus Äthiopien zu treffen.

Als ich nach Kenia zurückkehrte, gründete ich eine Community Children Organisation um Kindern zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Peter schickte uns Geld um Fussballspiele in den Slums zu veranstalten, um Schulmaterial für Kinder aus armen Familien, Mahlzeiten für Kinder, die hungrig zur Schule gehen müssen zu beschaffen und wiederverwendbare Binden an Mädchen aus armen Familien sowie an Behindertenschulen in Mathare zu verteilen. Unsere Organisation mit dem Namen One World Network kann dank PBF im sehr bedürftigen Stadtteil Mathare helfen und wird es auch weiterhin tun.

PBF finanzierte des Weiteren eine Ziegelsteinpresse für die Jugend des ländlichen Dorfes Mbuye. Wir bildeten mehrere junge Menschen zur Produktion und zum Verkauf dieser Ziegelsteine aus. Unser Hauptziel für die Zukunft ist eine Schule ausserhalb Nairobis zu bauen, wo Waisenkinder eine Chance bekommen sollen, wie sie PBF meinen Brüdern und mir gab.

Ich möchte gemeinsam mit PBF Hoffnung für die Hoffnungslosen und Chancen für die Armen schaffen. Momentan lebe ich mit meinem jüngsten Bruder Benedict zusammen. Er studiert zurzeit an der Universität. Unsere Wohnung ist eine lebendige Community für mehrere Leute, die auch von PBF unterstützt werden.

Unsere Zusammenarbeit mit PBF gab mir mehr Kraft als ich mir vorstellen konnte. Ich glaube, dass ich mein zweites Leben lebe, denn die Ärzte sagten mir, dass die meisten Menschen mit meinem gesundheitlichen Zustand nicht länger als 13 Jahre in Afrika überleben. Stolz bin ich mittlerweile 25 Jahre und zähle die Jahre!

Unsere Hauptaktivitäten

Sportverein
PBF sammelt gebrauchte Sportkleidung (Trikots), Bälle und Schuhe die wir dann benutzen um Fussballteams zu organisieren. Das beschäftigt die Jugendlichen und hält sie fern von Kriminalität und Perspektivlosigkeit.

Unterstützung für Schulbildung von Waisen
Die meisten Waisenkinder fliegen aus der Schule, weil es ihnen einfachen Dingen wie Stiften, Büchern und Schuluniformen fehlt. Jeden Monat identifizieren wir die besonders bedürftigen und unterstützen sie.

Schulmahlzeiten (Uji Projekt)
Die meisten unserer Brüder und Schwester gehen jeden Tag mit leerem Magen zur Schule. Wir versorgen die Schulen mit Porridge (Uji), das den Schülern als Frühstück und Abendessen dient. Dieses Projekt hat den Schulabbruch aufgrund von Hunger reduziert.

Binden für Mädchen in den Slums und ländlichen Schulen
Diese jungen Frauen können sich keine Binden leisten. Deswegen bleiben sie während ihrer Periode zuhause. PBF finanziert wiederverwendbare, lokal hergestellte Damenbinden, die wir an die Mädchen verteilen.

Ziegelsteinherstellung und Hausbau für die Landbevölkerung
Viele junge Menschen verlassen ihre Dörfer, um nach Jobs und einem besseren Leben in den Städten zu suchen. Sie enden meistens arbeitslos in den Slums. Wir starteten die Ziegelsteinproduktion auf dem Land, um Jobmöglichkeiten für die Jugend zu schaffen.

Lebendiges Community Haus in Nairobi
Hier in Nairobi haben wir Jugendliche, die keine Familie oder Verwandte in der Stadt haben. Wir leben mit ihnen wenn die Internate geschlossen sind. Wir haben hier sogar Jugendliche, die aus Nachbarländern wie Äthiopien geflohen sind. Auf Empfehlung von PBF quartieren wir sie bei uns ein.

Volontäre
Wir möchten unsere Erfahrungen mit anderen jungen Leuten teilen, die uns bei unserer Arbeit helfen möchten. Wir möchten von ihnen lernen und wir glauben, dass auch sie von uns lernen können. Volunteers are welcome.

Vielen Dank
George Orimba

 

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