Dezember 2016: Schweiz/Regensdorf: Erlös aus selbstgemachter Kunst für die Stiftung

Die „richtige Kombination von Ton und Naturmaterialien“ : Lore und Werner Egi aus Regensdorf verbinden Kunstwerke mit persönlichem Engagement auch jetzt im Advent

 

Meine Mutter liebt die Natur, und in ihr findet sie die Inspiration zu ihren Skulpturen. In jeder knorrigen Wurzel steckt ein Kunstwerk, das sie in Verbindung mit Ton zum Leben erweckt. Oft braucht es Wochen, bis sie zufrieden ist und eine Tonfigur es verdient, gebrannt zu werden. Diesen Teil übernimmt mein Vater. Der begeisterte Heimwerker und Alleskönner heizt in der Garage den Ofen ein und bei über 1000 Grad werden die Werke über Nacht gebrannt. Was am Morgen herauskommt bedeutet Freude, aber manchmal auch Frust, wenn eine Skulptur die Hitzetaufe nicht überlebt hat.

Obwohl meine Mutter seit über 20 Jahren Skulpturen macht, ist jedes Werk ein Experiment. Erst die richtige Kombination von geformtem Ton und den Naturmaterialien, lassen es zu einem Kunstwerk werden. Selber würde sie nie von einem Kunstwerk sprechen, denn dazu ist sie einfach viel zu bescheiden. Die meisten ihrer Werke hat sie verschenkt. Geld zu verlangen, war nie ein Thema. Es ist ja schliesslich „nur“ ein Hobby.

Als meine Eltern vor ein paar Jahren an einem Vortrag Peter Bachmann kennenlernten, waren sie über sein Engagement begeistert. Zum ersten Mal im Leben stellte meine Mutter in der Kirche in Regensdorf ihre Werke öffentlich aus. Zu ihrer Überraschung wurde fast alles verkauft, und der Erlös ging an die Peter-Bachmann-Stiftung. Weitere Ausstellungen folgten. Auch dieses Jahr durfte sie im Advent in der katholischen Kirche in Kloten ihre Engelsskulpturen verkaufen, und es kamen über 3000 Franken für die Stiftung zusammen. Meine Mutter und mein Vater freuten sich sehr darüber, und ich finde, dass sie darauf auch stolz sein können.

Lore Egi-Amann, die gelernte Kindergärtnerin, ist in einem kleinen Dorf im Südschwarzwald aufgewachsen und auch ihr Mann Werner Egi kommt aus jenem Ort. Sie heiraten 1968 und ziehen nach Regensdorf, wo Werner Egi bereits als Elektrotechniker eine Arbeit hat. Es folgen bald zwei Kinder und nun auch zwei Enkelkinder,
die von der Kreativität im Haus von Oma und Opa profitieren.
Zusammen sind Lore und Werner Egi 168 Jahre alt und
weiterhin engagiert.

Martina Egi Fritsche

Please, share this information!