Januar 2016: Steinbruchprojekt

Äthiopien, Lalibela: Das Lalibela Steinbruch-Projekt

Äthiopien ist das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung Afrikas mit einem entsprechend hohen Anteil an erwerbsfähigen Personen. Die Arbeitslosigkeit ist eines der größten Probleme des Landes. Gemäss dem Nationalen Statistischen Amt betrug die Arbeitslosenquote 17.5 % im Jahr 2014. Damit belegt Äthiopien einen Spitzenplatz weltweit. Aus verschiedenen Berichten der Weltbank, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und anderen Interessengruppen geht hervor, dass die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen, in den Städten und bei Frauen besonders hoch ist.

Gründe für die hohe Arbeitslosigkeit sind die fragwürdige Wirtschaftspolitik des Landes, die mit der Regierungspartei verknüpften Beschäftigungsmöglichkeiten, das Partei- und Staatsmonopol der Wirtschaft und die damit verbundene ethische und sprachliche Diskriminierung einerseits. Andererseits lässt auch eine in der Gesellschaft verankerte voreingenommene Wahrnehmung von bestimmten Arbeitsplätzen oder Unternehmen viele Menschen ohne Arbeit. Diese Mentalität mit negativem Ausblick auf gewisse Tätigkeiten unter den Begriffen von falschem Stolz und Ehre führt dazu, dass viele Menschen Arbeitssuchende bleiben.

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Ein Beispiel dafür sind die in einem Steinbruch anfallenden Arbeiten, wie das Brechen, Zuschneiden und Vorbereiten von Steinquadern für den Bausektor. Eine Gruppe von jungen Menschen aus Lalibela hat sich jedoch zum Ziel gesetzt genau ein solches Projekt zu starten. Mit einer positiven Haltung, starkem Engagement, mit Energie, Können und Leidenschaft wollen sie die Gelegenheit packen und damit ihren Traum von einem besseren Leben für sich und ihre Familien umsetzen. PBF begleitet und unterstützt dieses unternehmerische Projekt.

Die Umgebung von Lalibela hat eine bergige Topographie und ist voller Felsen und Steine. Das Hauptziel dieses Projektes ist es daher, diese natürlichen Ressourcen durch die Einrichtung von Steinbrüchen zur Herstellung von Produkten für den Haus- und Straßenbau zu nutzen. Bisher wurde dieser Geschäftszweig unprofessionell, illegal und als Wildwuchs mit sehr negativen Folgen für die Umwelt betrieben. Die natürliche Rückgewinnung eines abgebauten Gebiets erfolgt jeweils nur mit großer Verzögerung. Die jungen Unternehmer werden ein auf diesem Sektor regulär lizenziertes Geschäft betreiben und damit der unkontrollierten, illegalen Ausbeutung entgegenwirken.
Als alleiniger Sponsor dieses Projekts hat PBF alle finanziellen, materiellen und personellen Betriebskosten der Anfangsphase abgedeckt. Es ist geplant dieses Projekt mit einer anderen Aktivität von PBF in Lalibela zu verknüpfen, der Herstellung von Bauelementen. Damit erhält PBF die Möglichkeit die eigenen Rohstoffe für den Bau von Häusern, Schulen, Krankenstationen selber günstig herzustellen und damit weitere Community-basierte Projekte in der Gegend zu fördern.

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